Auf der Suche nach Wiens bestem Eis…
Kennt ihr sie auch? Die hitzigen Diskussionen im Freundeskreis, wo es denn das beste Eis der Stadt gäbe? Damit ist jetzt Schluss, denn ich habe es mir zur Aufgabe gemacht das beste Eis Wiens zu finden. Um vergleichen zu können werde ich immer eine Tüte mit 3 Kugeln bestellen und eine nussige, eine schokoladene und eine fruchtige Sorte wählen.
Tichy
Mein erster Stop auf der Suche nach dem besten Eis Wiens führt mich zum Wiener Traditionsbetrieb Tichy, der 1952 in Simmering eröffnet wurde. Der Eissalon besticht neben zahlreichen Eissorten und Eisbecher vor allem durch aufwändig gefertigte Produkte wie Eismarillenknödel, Tiramisu, Eistorten, Eisbusserl, Tichello-Lutscher und Bombe. Auch Diabetiker und Kinder werden dank entsprechendem Angebot bestimmt fündig. Nun zum Eis: Ich habe mich für Haselnuss, Schokolade und Erdbeere entschieden. Das Haselnusseis ist sehr cremig und schmeckt natürlich – man sieht sogar fein gemahlene Nussstücke in der Masse. Das Schokoladeeis ist nach meinem Empfinden zu kakaohaltig aber auch angenehm cremig. Vom Erdbeereis war ich etwas enttäuscht – ich fand es zu süß mit einer leicht künstlichen Note. Das Stanizel war allerdings recht frisch und gut. Mit knapp € 1 pro Kugeln im Stanizel gehört Tichy eher zu den günstigeren Salons in Wien.
Eis-Auswahl: 4/5
Eis-Kosistenz: 4/5
Eis-Geschmack: 4/5
Stanizel: 4/5
Service: 4/5
Preis: 5/5
Lage des Salons: 2/5
Gesamtbewertung: 27/35
Vidoni
Zu den Eissalons der neuen Generation gehört Vidoni am Beginn der Landstraßer Hauptstraße. Der Eissalon setzt auf Nachhaltigkeit, regional gewonnene Bio-Zutaten und kreative Eissorten wie Limette-Basilikum, Himbeer-Veilchen, Orange-Safran oder Pecan-Ahorn. Veganes und glutenfreies Eis, sowie Smoothis, Lassies und kühler Tee runden das Angebot ab. Um trotz der außergewöhnlichen Auswahl den Eissalon mit anderen vergleichen zu können wähle ich die Sorten Erdnuss, Schokolade und Waldheidelbeere. So toll die Auswahl sein mag, für die Konsistenz des Eises muss ich leider ein paar Punkte abziehen. Alle drei Sorten waren wässrig, sodass einem bei heißen Temperaturen das Eis rasch davon schmilzt. Zudem waren kleine Eisbröckchen im Eis und die Intensität des Geschmacks eher unterduchschnittlich. Überdurchschnittlich sind allerdings der Preis mit € 1,30 für eine Kugel im Stanizel, sowie der Service. Denn wenn es nicht schon eine Kategorie für guten Service gäbe, würde ich sie hier einführen – der Besitzer ist nämlich sehr freundlich und bemüht und lässt unentschlossene Kunden gerne ein paar Sorten testen.
Eis-Auswahl: 5/5
Eis-Kosistenz: 2/5
Eis-Geschmack: 2/5
Stanizel: 4/5
Service: 5/5
Preis: 4/5
Lage des Salons: 4/5
Gesamtbewertung: 26/35
Tuchlauben
Der Eissalon Tuchlauben hat bisher immer zu meinen Liebsten gehört. Ich bin gespannt, ob es auch nach diesem Test so bleiben wird! Ich verspreche jedenfalls objektiv zu bleiben :-). Einen Pluspunkt gibt es jedenfalls schon einmal für die Lage, denn dank der Stammfiliale mitten im ersten Bezirk, sowie kleineren Filialen in Wien Mitte und bei der Oper, ist es sehr einfach die Salons zu erreichen. Außerdem kann man sein Eis bei einem Spaziergang in der Innenstad oder im Stadtpark gut ausführen.
Der Salon legt augenscheinlich Wert auf Tradition, sowohl beim Personal, als auch bei der Einrichtung. Die meisten der über 40 Kreationen sind eher klassisch, es gibt aber auch Spezialsorten wie Rhabarber, Macarons und Roseneis auf der Karte. Dieses Mal nehme ich Nocciolone, Schokolade und Marille. Die Sorten sind alle sehr cremig und haben einen natürlichen Geschmack. Das Stanizel ist sehr knackig und hochwertig und rundet das Eisvergnügen somit perfekt ab. Größter Minuspunkt: eine ärgerliche Preispolitik. Während eine Kugel in der Tüte bei Standardsorten € 1,20 kostet, gibt es für sogenannte Spezial-Haussorten, wie zum Beispiel Nougat, einen Preiszuschlag von € 0,50, sodass eine Kugel € 1,70 kostet. Das soll doch mal einer verstehen…
Eis-Auswahl: 5/5
Eis-Kosistenz: 5/5
Eis-Geschmack: 5/5
Stanizel: 5/5
Service: 4/5
Preis: 3/5
Lage des Salons: 5/5
Gesamtbewertung: 32/35
Paolo Bortolotti
Den italienischen Eissalon Bortolotti kennt wohl jeder, der sich ab und zu auf der Mariahilfer Straße oder Thaliastraße herumtreibt. Doch in den letzten Jahren sind auch abseits dieser Einkaufsstraßen einige Filialen der Familie Bortolotti dazu gekommen, wie zum Beispiel auf der Landstraßer Hauptstraße, der Reinpreichstdorfer Straße oder der Baumgasse.
Je nach Standort ist die Auswahl leicht unterschiedlich, mit über 50 Sorten im Stammsitz auf der Mariahilfer Straße aber reichlich. Positiv anzumerken ist, dass es auch eine große Auswahl an veganen und glutenfreien Eissorten gibt und immer wieder neue, exotische Sorten , wie zum Beispiel Red Bull, Blut-Orange, Yogurette, Cheescake und grüner Apfel hinzukommen, sodass das Sortiment nie langweilig wird. Auch für jene, die ihr Eis lieber im Sitzen genießen ist gesorgt. Zahlreiche Eisbecher, Eistorten und italienische Spezialitäten wie Profiterol machen es schwierig sich für „nur“ eine Sache zu entschieden.
Für Eis-Konsistenz, Geschmack und Stanizel kann ich bei besten Wissen und Gewissen nicht weniger als die volle Punktzahl geben. Mein Walnuss, Bitter-Schokolade und Mango Eis im Stanizel ist cremig, natürlich und frisch. Auch die Preise sind mit € 1,20 pro Kugel für Wiener Verhältnisse angemessen.
Eis-Auswahl: 5/5
Eis-Kosistenz: 5/5
Eis-Geschmack: 5/5
Stanizel: 5/5
Service: 5/5
Preis: 4/5
Lage des Salons: 5/5
Gesamtbewertung: 34/35
Zanoni & Zanoni
Auch der Eissalon Zanoni kann durch Lage und Auswahl punkten. In den Filialen am Lugeck, Graben und Burgring werden neben veganem und herkömmlichen Eis auch Frozen Yogurt, Torten, Frückstück, Crépes und Snacks angeboten. Allerdings gibt es ähnlich wie bei Tichy einen Überhang zu Milcheissorten und vorwiegend traditionelle Geschmacksrichtungen. Die Sorten Haselnuss, Schokolade und Banane sind cremig, milchig-sahnig und etwas süßer als in anderen Salons. Die Stanizel sind durchschnittlich gut. Der größte Pluspunkt ist das Preis/Leistungsverhältnis, das mit € 0,80 pro Kugel zum Mitnehmen sehr gut ist. Übrigens, wer noch einen weiteren Salon der Familie Zanoni ausprobieren möchte, dem lege ich den Eissalon Garda auf der äußeren Mariahilferstraße ans Herz. Unter den 40 Sorten finden sich Kreationen wie Zuckerwatte, Apfelstrudel, Campari und Aschanti!
Eis-Auswahl: 4/5
Eis-Kosistenz: 5/5
Eis-Geschmack: 4/5
Stanizel: 3/5 Service: 5/5
Preis: 5/5
Lage des Salons: 5/5
Gesamtbewertung: 31/35
Ferrari Gelato
In Wiener Kreisen noch relativ unbekannt ist die Ferrari Eis Manufaktur. NOCH! In einer Seitengasse der Kärntnerstraße gelegen, eignet sich dieser Eissalon perfekt als Zwischenstopp während dem Shoppen. Der italienische Eissalon bietet zwar nicht allzu viel Auswahl an, durch die wechselnden Sorten und kreativen Rezepte wird es dort dennoch nicht langweilig. Das stylishe Interieur der kleinen Maufaktur passt perfekt zur Umgebung des ersten Bezirks. Sitzmöglichkeiten gibt es allerdings nur wenige in der Fußgängerzone vor dem Geschäft.
Der Besitzer achtet sehr auf qualitativ hochwertige Rohzutaten und bezieht zum Beispiel Haselnüsse aus dem Piemont, Mandeln und Pistazien aus Sizilien und Schokolade aus Belgien. Fruchteis besteht außerdem lediglich aus Wasser Obst und Fructose und weist somit einen Fruchtanteil von ca. 70% auf. Die wenigen, hochwertigen Zutaten erklären bestimmt auch den besonders intensiven Geschmack! Ich habe die Sorten Haselnuss, Crema Lilli und dunkle Schokolade ausprobiert – und ja, die dunkle Schokolade ist wirklich sehr dunkel, für meinen Geschmack fast schon etwas zu bitter. Allerdings habe ich selten ein Eis gegessen, das derart cremig und pur im Geschmack war! Mit € 2,20 pro Kugel gehört der Salon jedoch trotz degressiver Preisgestaltung je Menge zu den Teureren in Wien.
Eis-Auswahl: 4/5
Eis-Kosistenz: 5/5
Eis-Geschmack: 5/5
Stanizel: 5/5
Service: 5/5
Preis: 2/5
Lage des Salons: 5/5
Gesamtbewertung: 31/35
Gelateria Giardino
Den Eissalon Giardino kennen wohl nur Bewohner und Gäste des 4.Bezirks. Er ist ein typischer Nachbarschafts-Eissalon in traditioneller italienischer Manier mit einer Auswahl von ca. 30 Sorten und cremigen, geschmacksvollen Rezepturen. Mein Haselnuss, Schokolade, Banane Eis hat mir jedenfalls sehr gut geschmeckt. Das Stanizel wurde aber offensichtlich günstig zugekauft, sodass ich hierfür lediglich 2 von 5 Punkten vergeben kann und eher zu Eisbechern raten würde. Zur Stoßzeit gibt es dennoch Schlangen, die bis auf den Gehsteig reichen. Vielleicht liegt dies neben dem guten Geschmack ja auch am niedrigen Preis von € 1 pro Kugel.
Lustiges Detail: auf der Kinderkarte gibt es ein Pokémon Eis. Wer wissen möchte, woraus der Eisbecher besteht und wie er genau aussieht, sollte unbedingt vorbei schauen!
Eis-Auswahl: 4/5
Eis-Kosistenz: 5/5
Eis-Geschmack: 5/5
Stanizel: 2/5
Service: 5/5
Preis: 5/5
Lage des Salons: 3/5
Gesamtbewertung: 29/35
Eis Greissler
Der Eis Greissler ist zurzeit wohl im wahrsten Sinne des Wortes in aller Munde. Die Eismanufaktur vom Land wurde von einem Bauern-Ehepaar gegründet, das sich ursprünglich auf Schulmilch-Produktion spezialisiert hat. Da dies aber ein saisonales Geschäft ist, waren die beiden Auf der Suche nach einem Milchprodukt, das vor allem im Sommer gefragt ist. So entstand die Idee Eis zu produzieren. Ihr Konzept aus natürlichen, regionalen Bioprodukten Eis herzustellen ist in den letzten Jahren so beliebt geworden, das es inzwischen Salons in Wien, Wiener Neustadt, Graz und Klagenfurt gibt. Die Auswahl ist mit 18 Sorten nicht die größte, reicht aufgrund der saisonal wechselnden Sorten aber allemal aus und hält mit Sorten wie Kürbiskernöl, Ziegenkäse und Butterkeks einige Überraschungen bereit. Das Eis ist zwar cremig und sehr geschmacksvoll, jedoch sehr wasserhaltig, sodass Eis essen bei höheren Temperaturen ein Wettlauf mit der Zeit ist. Im Winter gibt es übrigens auch Eisprodukte wie Eisknödel zu kaufen, die in der Fertigung aufwändiger sind. Besonders sympathisch ist, dass die beiden Gründer selbst mit anpacken und auf ihrem Hof in der Buckligen Welt mitunter selbst hinter dem Eistresen stehen. Mit einem Kugelpreis von € 1,20 liegt der Eis Greissler jedenfalls im Wiener Preisdurchschnitt, wobei der Kugelpreis mit steigender Eismenge proportional günstiger wird.
Eis-Auswahl: 4/5
Eis-Kosistenz: 3/5
Eis-Geschmack: 5/5
Stanizel: 5/5
Service: 5/5
Preis: 4/5
Lage des Salons: 5/5
Gesamtbewertung: 31/35
Leones
Die erste Filiale von Leones wurde 2015 im 8.Bezirk eröffnet. Aufgrund stetig steigender Beliebtheit ist es nicht verwunderlich, dass dieses Jahr im 2.Bezirk ein Pop Up Store eröffnet wurde und das Eis via der App Foodora nach Hause bestellt werden kann. Der Salon verwendet hochwertige, natürliche Zutaten aus denen täglich 12 verschiedene Eissorten hergestellt werden. Diese wechseln je nach Saison und sind vor allem für Fruchteisliebhaber interessant. So finden sich zum Beispiel Sorten wie Zwetschke, Ricotta-Heidelbeer, Wassermelone und Ananas-Minze auf der Karte. Aber auch für die Milcheis-Fraktion gibt es spannende Sorten zu entdecken.
Ich entscheide mich jedenfalls für Bacio, Schokolade-Orange und Pfirsich. Die Sorten sind alle sehr cremig, ausgewogen im Geschmack und kommen in einem knusprigen Stanizel. Der Preis ist mit € 1,80 für eine Sorte deutlich über dem Durchschnitt, allerdings ist das Personal sehr freundlich und bemüht.
Eis-Auswahl: 3/5
Eis-Kosistenz: 5/5
Eis-Geschmack: 5/5
Stanizel: 4/5
Service: 5/5
Preis: 3/5
Lage des Salons: 4/5
Gesamtbewertung: 29/35
Gelateria La Romana
So einen Eissalon habe ich noch nie gesehen! Kleine Kreidetafeln, helles Holz, kleine Bäumchen und…Moment mal…alles auf Italienisch? Stimmt genau. Die Sorten auf den Tafeln sind alle auf Italienisch, und zwar nur auf Italienisch, angeschrieben. An der Theke gibt es aber eine Eiskarte, welche die kreativen Eissorten auch auf Deutsch beschreibt. Puh…noch einmal Glück gehabt J Angeschriebene Preise sucht man zwar vergeblich, auf Rückfrage wurde ich jedoch darüber aufgeklärt, dass nicht nach Kugeln, sondern nach Menge abgerechnet wird. So kostet die kleinste Größe mit bis zu zwei Sorten beispielsweise stolze € 2,50. Dafür lachen einen aber pro Mitarbeiter zwei Schokolade-Fontänen an, aus deinen dauerhaft flüssige, lauwarme Schokolade kommt. Was es damit auf sich hat? Man kann sich sein Stanizel mit weißer oder dunkler Schokolade auffüllen lassen, bevor das Eis darüber kommt. Das lasse ich mir natürlich nicht zwei Mal sagen und wähle dunkle, flüssige Schokolade als Grundlage und dazu „Gianduia con Nocciola Piemonte IGP“, „Crema di nocciola al cacao“ und „melone bianco“. Alles klar? So ganz verstanden, was ich vor mir habe, habe ich war nicht, aber lecker waren Eis und Stanizel alle Male. Die flüssige Schokolade ist zwar ein sehr besonderes Detail, im Nachhinein habe ich es allerdings bereut mein Stanizel damit zu füllen. Nach dem erfrischenden Eis war die lauwarme Schokolade sehr schwer und hat den kühlenden Effekt vom Eis recht schnell zu Nichte gemacht. Probiert haben sollte man diese Kombination aber trotzdem einmal. Und wer nicht wegen der flüssigen Schokolade kommt, der sollte zumindest wegen des Eises oder eines kleinen Italienischkurses kommen J
Eis-Auswahl: 4/5
Eis-Kosistenz: 5/5
Eis-Geschmack: 5/5
Stanizel: 5/5
Service: 5/5
Preis: 2/5
Lage des Salons: 4/5
Gesamtbewertung: 30/35
Jetzt hab ich noch einen Ausflugstipp für alle Wiener:
Direkt neben dem Strandbad Podersdorf am Neusiedlersee gibt es ein italienisches Eis Café mit den besten Eis-Waffeln, die ich je gegessen habe. Die ultra dünnen Stanizel werden jeden Tag frisch hergestellt – wenn ihr Glück habt kommen sie gerade leicht warm aus dem Ofen!
Fazit
Der Eissalon Paolo Bortolotti hat in beinahe allen Kategorien die Nase vorne und ist somit mein persönlicher Sieger! Knapp dahinter landet Tuchlauben mit 32 von 35 möglichen Punkten. Platz drei teilen sich mit jeweils 31 Punkten gleich drei Eissalons: Gelateria Ferrari, Zanoni & Zanoni und Eis Greissler.
Welches Eis einem am besten schmeckt ist sicherlich Geschmackssache. Ich hoffe jedoch, dass ich euch mit meinem Testbericht ein paar Anhaltspunkte geben konnte und vielleicht 1-2 neue Tipps dabei waren.
Unsere Facebook Fans...
...haben uns übrigens auch noch ihre persönlichen Eisfavoriten mitgeteilt. Diese wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten:
Perugini
Vegarista Neustiftgasse 23, 1070 Wien
Trento